Welche Begleitstörungen können bei Legasthenie vorliegen?

Viele Kinder mit Legasthenie zeigen weitere Auffälligkeiten und reaktive psychische Probleme. Diese Begleitstörungen müssen in einem Therapiekonzept berücksichtigt werden.

Eine nicht seltene Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) äußert sich in einer gestörten Aufmerksamkeit, leichter Ablenkbarkeit, fehlender Impulskontrolle sowie in einer starken Bewegungsunruhe. Sie beeinflussen das Lesen und den Schulerfolg.

Häufig liegt auch zusätzlich eine Sprachentwicklungsstörung vor, die das Lesen und das Schreibenlernen mitbeeinträchtigen. Artikulationsprobleme, besonders beim Aussprechen des "S" oder von Lautverbindungen wie "sp, st, spr" müssen abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden.

Feinmotorische und koordinative Entwicklungsauffälligkeiten, die sich unter anderem in einer krakeligen, unleserlichen Schrift oder in Ungeschicklichkeit äußern, werden häufig als Schlamperei oder Unlust abgetan.

Die vorhandenen emotionalen Probleme werden nicht selten übersehen. Es kommt zu Stimmungsschwankungen, Selbstwertproblemen, zu Depressivität, Ängsten und Verhaltensschwierigkeiten.

Körperliche Symptome wie Bauchweh, Kopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten können durch die schulischen Belastungen und Misserfolgserlebnisse ausgelöst werden: Kopf- und Bauchschmerzen werden vor Schulbeginn beklagt, es kann zu Erbrechen, Gewichtsverlust, zu Schlafstörungen, nächtlichen Einnässen und zu erneutem kommen.