Gibt es Risikofaktoren im Kindergartenalter?

Zwar ist es vorschulisch nicht möglich eine Legasthenie zu diagnostizieren oder zu behandeln, folgende Anzeichen liegen aber häufig im Kindergartenalter vor:
Verzögerter Sprachbeginn, Schwierigkeiten beim Sprachverständnis, beim Sprechen, beim Erkennen von Reimen und Silben und in der bildlichen Wahrnehmung (Puzzle, bildliche Darstellung beim Malen). Auch treten gehäuft feinmotorische und koordinative Probleme mit einer Legasthenie auf.
Gerade bei erblicher Vorbelastung können Risikokinder mit dem "Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (BISC)" im Vorschulalter identifiziert werden. 

Mit dem Verfahren werden notwendige Fähigkeiten zum Schriftspracherwerb geprüft:

  • Reime, Silben und Laute zu erkennen
  • Wörter im Gedächtnis zu speichern und abzurufen
  • Bilder und Farben zu erkennen und zu benennen
  • Wörter zu vergleichen

Durch die Förderung der Wahrnehmung der lautlichen Struktur der Sprache kann der Schriftspracherwerb bei Kindern positiv beeinflusst werden.  Ein gut untersuchtes Programm, das in den letzten sechs Monaten vor der Einschulung im Kindergarten durchgeführt werden kann, ist das Würzburger Trainingsprogramm Hören, lauschen, lernen, von Petra Küspert und Wolfgang Schneider.