Wie wird AD(H)S diagnostiziert?

Mehrdimensionale Diagnostik

Die Diagnose AD(H)S kann erst nach einer gründlichen mehrdimensionalen Abklärung unter Einbeziehung der Familie, der Schule und der Erzieher gestellt werden. Auffällige Verhaltensweisen oder Konzentrationsprobleme können verschiedene Ursachen haben. Nicht jedes unruhige, unaufmerksame oder impulsive Kind leidet an AD(H)S.

In der kinderpsychiatrischen Anamnese wird die Vorgeschichte erfragt, die Daten zur körperlichen und psychischen Entwicklung erhoben und die schulische und soziale Situation besprochen. Die Anamnese wird ergänzt durch Schulberichte, Einsicht in die Zeugnisse und durch Lehrerfragebögen.

Durch die kinderpsychiatrische Diagnostik können andere seelische oder neurologische Erkrankungen (z. B. Zwang, Psychose, Epilepsie) ausgeschlossen werden.

Die körperlich-neurologische Untersuchung dient dem Erkennen möglicher organischer Erkrankungen und der Einschätzung der motorischen und somatischen Entwicklung.

Im Rahmen der testpsychologischen Diagnostik mit Intelligenz-, Schulleistungs- und Konzentrationstest wird die kognitive Entwicklung überprüft, Schulleistungsprobleme abgeklärt, sowie die Aufmerksamkeit und das Arbeitsverhalten eingeschätzt.

Durch die Verwendung von Fragebögen und projektiven Verfahren werden die emotionale Belastung und das Selbstwertgefühl beurteilt.

Falls notwendig, werden weiterführende Untersuchungen (u.a. EEG, Blutwerte) durchgeführt.