Verhaltenstherapie

Die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie konnte bei fast allen psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Sichtweise der Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie sieht die Entstehung und Aufrechterhaltung von Störungsbildern und auffälligem Verhalten als Wechselspiel biologischer, psychischer, sozialer und familiärer Faktoren.

Grundsätze der Verhaltenstherapie

  • setzt an den auslösenden Ursachen und aufrechterhaltenden Bedingungen des Problems an (nicht nur Änderung von Symptomen, sondern Veränderung der Bedingungen)
  • ist problemorientiert (Ansatzpunkt sind gegenwärtige Probleme)
  • ist zielorientiert (gemeinsame, klare Zielfestlegung in der Therapie)
  • ist handlungsorientiert (aktives Erproben neuer Verhaltens- und Erlebnisweisen)
  • ist nicht auf den Therapieraum beschränkt (Veränderungen auch in realen Lebenssituationen)
  • soll Hilfe zur Selbsthilfe sein (Stärkung der Eigenverantwortung und der allgemeinen Problemlösefähigkeiten)
  • bezieht das Umfeld mit ein (Beratung der Eltern, Veränderung von Erziehungsstrategien)
  • ist nicht nur symptomorientiert, sondern basiert auf der gründlichen Kenntnis und des Verstehens der Lebensgeschichte der Betroffenen

Therapiearten der Verhaltenstherapie

  • Einzeltherapie mit Einbeziehung der Eltern
  • Gruppentherapie mit Einbeziehung der Eltern
  • Kombination aus Gruppen- und Einzeltherapie

Vorgehen in der Therapie

Nach Aufbau von Motivation und Vertrauen werden gemeinsam die Änderungsbereiche festgelegt. Nach Klärung der Ursachen und der aufrechterhaltenden Bedingungen der Problematik, werden die Therapieziele vereinbart und die therapeutischen Interventionen ausgewählt.

Die Methoden entsprechen den wissenschaftlich-lerntheoretischen Erkenntnissen und beinhalten das gesamte Spektrum moderner Verhaltenstherapie (u.a. Selbstmanagementtechniken, kognitive Verfahren, Expositionsverfahren, Bewältigungstraining, Entspannungstechniken, Verstärkerpläne).

Ergänzt werden sie häufig durch Elternberatung und familientherapeutische Interventionen

Dauer der Verhaltenstherapie

Eine Psychotherapie erstreckt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum ( mind. ein Jahr). Es finden wöchentliche 50-minütige Therapiesitzungen mit dem Kind statt. Wöchentliche Gruppentherapien dauern 50 oder 100 Minuten. Es werden auch Termine mit den Eltern (Bezugspersonen) vereinbart, um Therapiefortschritte in den Familienalltag zu übertragen.

Kosten der Verhaltenstherapie

Die Kosten einer Verhaltenstherapie werden bei entsprechender Notwendigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Beihilfestellen kommen anteilig für die Kosten auf.

Von den Privatkassen werden die Kosten je nach Versicherungsbedingungen bezahlt.

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