Diagnostik

Eine eingehende kinderpsychiatrische Abklärung (Diagnostik) und die gesicherte Diagnose sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung Ihres Kindes:

Ziel ist es, seine Persönlichkeit ganzheitlich zu erfassen, seine Stärken und Schwächen festzustellen. Dazu wird die Lebens- und Entwicklungsgeschichte erhoben, die soziale Umwelt und die Familie mit einbezogen und körperliche, neurobiologische und seelische Faktoren berücksichtigt.

Um doppelte Untersuchungen zu vermeiden werden bereits erfolgte Untersuchungen und Therapien berücksichtigt.

Das Erstgespräch findet gewöhnlich anfangs mit dem Kind in Anwesenheit der Eltern statt. Auf Wunsch können Jugendliche auch zuerst alleine mit dem Arzt oder Therapeuten sprechen. Im weiteren Verlauf besteht die Möglichkeit, die aktuelle Problematik und die Anamnese ohne Kind zu erheben.

In der Anamnese wird die Vorgeschichte erfragt, die Daten zur körperlichen und psychischen Entwicklung erhoben und die schulische und soziale Situation besprochen. Die Anamnese wird häufig ergänzt durch Schulberichte, Einsicht in die Zeugnisse und durch Lehrerfragebögen.

Durch die kinderpsychiatrische Diagnostik können andere seelische oder neurologische Erkrankungen (z.B. Zwang, Psychose, Epilepsie) ausgeschlossen werden. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes erfolgt die Erhebung des psychischen Befundes spielerisch oder im Gespräch (Exploration). Dieser Teil der Untersuchung dient auch der Bewertung des Entwicklungsstandes, der Beurteilung der Aufmerksamkeit und der Einschätzung von intellektuellen, sprachlichen, motorischen und sozialen Fertigkeiten.

Häufig erfolgt eine weitere Abklärung der psychischen Problematik durch eine testpsychologischen Diagnostik.

Psychische Probleme und psychiatrische Erkrankungen können durch organische Faktoren verursacht sein. Die orientierend körperliche Untersuchung und die genaue neurologische Abklärung dient dem Ausschluss bestehender Erkrankungen und Entwicklungsauffälligkeiten und der Abklärung psychosomatischer Beschwerden. Neurologisch werden u.a. die Fein- und Grobmotorik, die Koordination, das Gleichgewicht, die Funktionen der Hirnnerven und die Reflexe beurteilt. Falls notwendig werden weiterführende Untersuchungen durchgeführt oder veranlasst (u.a. Blutwerte, EEG, Audiometrie, MRT, CT, EEG).

Die dargestellte Abklärung (Diagnostik) hat das Ziel, festzustellen, um welches Problem, Störung oder Krankheit es sich genau handelt. Die festgestellte Diagnose dient der Wahl der effektivsten Therapiemethode oder Behandlungsmaßnahme.